Zu schnell in der Probezeit?

Zu schnell gefahren in der Probezeit? Das kann richtig teuer werden ...

Geschwindigkeitsüberschreitungen zählen zu den häufigsten Verkehrsverstößen – doch in der Probezeit haben sie oft besonders unangenehme Konsequenzen. Denn wer als Fahranfänger zu schnell unterwegs ist und geblitzt wird, dem drohen nicht nur Punkte und Bußgeld, sondern auch eine Verlängerung der Probezeit und die verpflichtende Teilnahme an einem Aufbauseminar.

Was bedeutet Probezeit?

Die Probezeit ist eine zweijährige Bewährungsphase für alle, die erstmalig eine Fahrerlaubnis erwerben. In dieser Zeit gilt: Wer sich schwere Verstöße leistet, muss mit zusätzlichen Maßnahmen rechnen. Besonders problematisch sind sogenannte A-Verstöße – dazu zählt auch das Überschreiten der zulässigen Geschwindigkeit um mehr als 21 km/h.

Welche Folgen hat eine Geschwindigkeitsüberschreitung in der Probezeit?

Die Sanktionen richten sich nach der Schwere des Verstoßes:

Tempoverstoß Folgen für alle Fahrer Zusätzliche Maßnahmen in der Probezeit
Bis 20 km/h Verwarnung oder Bußgeld Keine Probezeitmaßnahmen
Ab 21 km/h Bußgeld, 1 Punkt Verlängerung der Probezeit, Aufbauseminar
Weitere A-Verstöße Punkte, ggf. Fahrverbot Verwarnung, Empfehlung zur verkehrspsychologischen Beratung
3. A-Verstoß Fahrerlaubnisentzug → auch in der Probezeit möglich

Wer sich in der Probezeit drei A-Verstöße leistet – also z. B. mehrfach wegen erheblicher Geschwindigkeitsüberschreitung auffällt – muss mit der Entziehung der Fahrerlaubnis rechnen. In diesem Fall wird die Fahrerlaubnis vollständig entzogen und kann erst nach Ablauf einer Sperrfrist sowie einer medizinisch-psychologischen Untersuchung (MPU) neu beantragt werden.

Für Fahranfänger bedeutet das oft: lange Wartezeiten, hohe Kosten – und einen komplett neuen Start im Fahrschulsystem.

Einspruch lohnt sich – gerade in der Probezeit

Geblitzt in der Probezeit? Messungen sind nicht unfehlbar. Ob der Toleranzabzug korrekt angewendet wurde, das Messgerät ordnungsgemäß verwendet wurde oder ein anderer Messfehler vorliegt – all das kann bei der Prüfung des Bescheids eine Rolle spielen.

Erfahrene Anwälte können Formfehler oder Messungenauigkeiten aufdecken – und so vielleicht den entscheidenden Punkt, das Aufbauseminar oder gar die Entziehung der Fahrerlaubnis verhindern.

Unser Tipp:

Schon eine kleine Geschwindigkeitsübertretung kann in der Probezeit ernste Folgen haben. Lassen Sie den Bußgeldbescheid unbedingt kostenfrei prüfen, bevor Sie zahlen oder das Seminar antreten.

Mehr zu den allgemeinen Sanktionen bei Geschwindigkeitsverstößen finden Sie im Hauptartikel zum Thema Geschwindigkeitsüberschreitung.

Risikogruppe: junge Fahrer zwischen 18–24 Jahren

Besonders in der Altersgruppe der 18- bis 24-Jährigen zeigt sich ein erhöhtes Unfallrisiko: Obwohl sie nur rund 8 % aller Führerscheininhaber ausmachen, sind sie an etwa 25 % aller tödlichen Verkehrsunfälle beteiligt. Häufige Ursachen sind überhöhte Geschwindigkeit, risikoreiches Verhalten und Fahrten unter Alkoholeinfluss.

Geschwindigkeitsüberschreitungen ab 21 km/h zählen dabei zu den am häufigsten dokumentierten A-Verstößen – gerade in der Probezeit sind Fahranfänger hier überdurchschnittlich oft betroffen. Die strengen Sanktionen sollen genau diesem Risiko entgegenwirken.
Quelle: acv.de

Mehr über die häufigsten Verkehrsverstöße in Deutschland.


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